Bänderrisse: Symptome, Ursachen, Diagnose, Behandlung

Ein Ligament ist ein zähes Band aus faserigem Gewebe, das Knochen mit Knochen oder Knochen mit Knorpel verbindet. Obwohl Bänder extrem stark sind, können sie gedehnt oder sogar gerissen werden, was zu unterschiedlich starken Verstauchungen führen kann.

Ein Bänderriss entsteht in der Regel durch extreme Krafteinwirkung auf ein Gelenk, wie z.B. bei einem Sturz oder einem anderen einschneidenden Ereignis. Häufige Bänderrisse treten an den Bändern im Knöchel, Knie, Handgelenk, Daumen, Hals oder Rücken auf.

Symptome

Ein Bänderriss ist schmerzhaft und empfindlich bei Berührung. Sie können Schwellungen und Blutergüsse sehen. Es kann schwierig sein, das Gelenk zu bewegen. Bei einigen Bändern können Sie zum Zeitpunkt der Verletzung ein Knallgeräusch hören oder einen Riss spüren. Es kann auch zu Muskelkrämpfen kommen.

Die Bewegung wird beeinträchtigt, wenn ein Band reißt, was zu einer Lockerung des Gelenks führt oder dazu, dass Sie das Gelenk nicht normal bewegen können.

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Standorte und Ursachen

Wenn ein Gelenk aus seiner normalen Position herausgedrückt wird, kann es zu einem Bänderriss kommen. Dies kann bei einem Sturz, einer plötzlichen Verdrehung oder einem Schlag auf den Körper auftreten.

Verletzungen eines Bandes treten besonders häufig bei sportlicher Betätigung auf, da die Gelenke ständig in Aktion sind und stark beansprucht werden. Bänder im Knöchel, Knie und Handgelenk sind häufig betroffen:

  • Sprunggelenk: Bandrisse treten am häufigsten beim lateralen Bandkomplex auf, zu dem das vordere talofibuläre (ATFL), das calcaneofibuläre (CFL) und das hintere talofibuläre (PTFL) Band gehören. Das Ligamentum deltoideus medialis wird seltener verletzt. Eine hohe Knöchelverstauchung kommt im Alltag seltener vor, kann aber bei Leistungssportlern beobachtet werden. Sie betrifft die distalen tibiofibulären syndesmotischen Bänder.
  • Knie: Die vier wichtigsten Kniebänder sind das vordere Kreuzband (ACL), das hintere Kreuzband (PCL), das mediale Kollateralband (MCL) und das laterale Kollateralband (LCL). Das Kreuzband ist das am häufigsten verletzte Ligament.
  • Handgelenk: Es gibt 20 Bänder im Handgelenk, und Risse treten am häufigsten beim Sturz auf eine ausgestreckte Hand auf. Das Kahnbeinband und der dreieckige Fibroknorpelkomplex (TFCC) sind die am häufigsten verletzten Bänder.

Andere häufige Stellen von Bänderrissen und die möglichen Ursachen dafür sind

  • Daumen: Das ulnare Seitenband kann beim Skifahren (die Verletzung wird oft als Skifahrerdaumen bezeichnet) oder bei einem Sturz, wenn der Daumen in einer extremen Position gebeugt wird, gerissen werden.
  • Nacken: Die Bänder des Nackens können bei Schleudertraumata gerissen werden, wenn plötzliche Beschleunigung und Verzögerung extreme Bewegungen der Halswirbelsäule verursachen. Der Bänderriss ist nur ein Teil eines Schleudertraumas, das auch Muskeln, Nerven und Knochen schädigen kann.
  • DerRücken: Die Bänder im Rücken können reißen, wenn etwas zu schweres gehoben wird.
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Diagnose

Die Diagnose eines Bänderrisses beginnt mit einer körperlichen Untersuchung und einer Anamnese. Ihr medizinischer Betreuer wird Sie fragen, was Sie getan haben, als Sie die Verletzung erlitten haben, und die Stelle untersuchen. Durch Abtasten der Stelle und Bewegen des Gelenks kann er Informationen über das Ausmaß der Verletzung erhalten.

Der nächste Schritt ist oft die Durchführung einer Röntgenuntersuchung, um nach gebrochenen oder gebrochenen Knochen zu suchen. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann durchgeführt werden, um festzustellen, ob es sich um einen teilweisen oder vollständigen Bandriss handelt.

Verstauchungen werden abgestuft, wobei Kriterien wie das Ausmass des Bänderrisses berücksichtigt werden.

  • Grad 1: Es handelt sich um eine leichte Verstauchung, die das Band beschädigt, aber keinen signifikanten Riss verursacht.
  • Grad 2: Es handelt sich um eine mittelschwere Verstauchung, die einen partiellen Bänderriss aufweist. Infolgedessen kann das Gelenk eine abnorme Lockerung aufweisen.
  • Grad 3: Es handelt sich um eine schwere Verstauchung mit einem vollständigen Bandriss. Sie führt zur Instabilität des Gelenks und zum Gebrauchsverlust.

Orthopäde: Fachkenntnisse, Spezialgebiete und Ausbildung

Behandlung

Ruhe, Eis, Kompression und Elevation (R.I.C.E.) ist das anfängliche Behandlungsprotokoll für eine Bandverletzung.

  • Ruhen: Nach der Verletzung müssen weitere Aktivitäten, die den verletzten Bereich belasten, eingestellt werden, bis sich die Verletzung über einen bestimmten Zeitraum erholt hat.
  • Eis: Kaltkontakt sorgt für eine kurzfristige Schmerzlinderung im verletzten Bereich und wirkt schwellungshemmend.
  • Kompression: Kompression (z.B. das Umhüllen des verletzten Bereichs mit einem elastischen Verband) hilft, die Gesamtschwellung zu reduzieren und zu begrenzen. Gelegentlich wirkt sie auch schmerzlindernd.
  • Hebung: Dies trägt dazu bei, den Blutfluss in den Bereich zu kontrollieren und somit die Schwellung zu reduzieren. Dies ist am wirksamsten, wenn der verletzte Bereich über das Herzniveau angehoben ist.
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Wie man R.I.C.E. effektiv durchführt.

Ihr medizinischer Betreuer empfiehlt möglicherweise ein rezeptfreies Medikament (z.B. Ibuprofen) oder ein verschreibungspflichtiges Medikament gegen Schmerzen und Schwellungen.

Bei einer Verstauchung Grad 2 kann eine Verspannung erforderlich sein, um die Heilung des partiellen Bandrisses zu ermöglichen. Die Lage und das Ausmass der Verletzung bestimmen, wie lange eine Bandage benötigt wird. Bei einer Verstauchung Grad 3 kann eine Operation zur Reparatur des Bandes erforderlich sein.

Sobald der Schmerz und die Schwellung abgeklungen sind, empfiehlt Ihr medizinischer Betreuer möglicherweise Physiotherapie oder Übungen für zu Hause, um die Funktion des Bandes und des Gelenks wiederherzustellen. Die Erholungszeit kann je nach Schwere des Bänderrisses einige Wochen oder bis zu einem Jahr betragen.

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Artikel-Quellen (einige auf Englisch)

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