Überblick, Funktionen und Störungen des Subtalargelenkes

Run off your heels

Das subtalare Gelenk, auch als Talocalcaneal-Gelenk bekannt, ist ein Verbundgelenk, das direkt unter dem Sprunggelenk positioniert ist. Es besteht aus dem Calcaneus (Fersenbein) und einem säulenförmigen Knochen, dem so genannten Talus. Das subtalare Gelenk ist für die Bewegung lebenswichtig, da es dazu beiträgt, die laterale (seitliche) Position Ihres Fusses anzupassen, wenn Sie sich in unebenem oder wechselndem Gelände bewegen. Ohne das subtalare Gelenk wären Sie nicht in der Lage, präzise zu laufen, zu springen, zu gehen oder sich zu bewegen. Es ist häufig die Stelle von Verstauchungen, Verrenkungen und Frakturen und kann auch direkt von rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis betroffen sein.

Gelenkstruktur

Das subtalare Gelenk ist multiartikulär, d.h. es ist in der Lage, sich in mehr als eine Richtung zu bewegen. Es gibt drei gelenkige Facetten des subtalaren Gelenks, die es ihm ermöglichen, sich vorwärts (anteriore Artikulation), rückwärts (posteriore Artikulation) und seitlich zu bewegen. Die Facetten werden als anteriores subtalares Gelenk (ASTJ), mediales subtalares Gelenk (MSLJ) und posteriores subtalares Gelenk (PSTJ) bezeichnet.

Die Knochen werden von starken, aber flexiblen Bindegeweben, den so genannten Bändern, gehalten. Das Hauptband wird als interossales talokalkanales Band bezeichnet, das entlang einer Rille zwischen den Knochen verläuft, die als Tarsalkanal bezeichnet wird. Vier weitere schwächere Bänder verleihen dem Gelenk zusätzliche Stabilität.

Zwischen dem Fersenbein und dem Talus befindet sich Gewebe, die so genannte Synovialmembran, die den Gelenkspalt schmiert.

Funktion des Subtalargelenks

Das Gehen ist eine anspruchsvolle Funktion, über die wir uns wenig Gedanken machen. Aus der Perspektive des Knöchels und des Fußes erfordert dies drei verschiedene Handlungen:

  • Wir müssen in der Lage sein, den Fuß von der Körpermittellinie weg (Supination) und zur Körpermittellinie hin (Pronation) abzurollen.
  • Wir müssen in der Lage sein, den Fuß nach oben (Dorsalflexion) und nach unten (Plantarflexion) zu beugen.
  • Wir müssen in der Lage sein, den Fuss seitlich von der Mittellinie weg (Abduktion) und zur Mittellinie hin (Adduktion) zu drehen.

Wenn wir dies gemeinsam tun, haben wir nicht nur die Möglichkeit zu gehen, sondern können uns auch an sich verändernde Geländeverhältnisse anpassen und Stöße absorbieren, da sich die Kraft eines Aufpralls entsprechend der Position der Knochen neu verteilt.

Was das subtalare Gelenk betrifft, so ermöglicht seine Gelenkstruktur die Umkehrung oder Eversion des Fußes. Während Inversion und Eversion Komponenten der Pronation bzw. Supination sind, betreffen sie spezifisch den Rückfuss und nicht den gesamten Fuss. Bei der Inversion drehen Sie Ihr Sprunggelenk nach innen. Bei der Eversion drehen Sie den Knöchel nach außen.

Im Gegensatz dazu ist bei der Pronation die Inversion mit dem Einfallen des Mittelfusses in das Fußgewölbe verbunden. Bei der Supination wird das Fußgewölbe angehoben und der Mittelfuß zur Seite gerollt. Das subtalare Gelenk spielt weder bei der Dorsal- noch bei der Plantarflexion eine Rolle.

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Subtalare Gelenkprobleme

So wichtig das subtalare Gelenk für die Beweglichkeit ist, ist es doch anfällig für Abnutzung, Traumata (insbesondere durch hohe Belastung) und andere gelenkspezifische Störungen. Die Schädigung ist oft tief empfunden und ohne bildgebende Untersuchungen, wie z.B. Ultraschall, schwer zu lokalisieren.

Jede Schädigung des Subtalargelenks, einschließlich des es stützenden Bindegewebes, kann Schmerzen auslösen, zu einer (oft dauerhaften) Fußdeformität führen und Ihren Gang und Ihre Beweglichkeit beeinträchtigen. Die Schädigung kann allgemein als kapselförmig oder nicht kapselförmig beschrieben werden.

Kapselerkrankungen sind solche, bei denen in erster Linie das subtalare Gelenk betroffen ist und die Funktion des Gelenks von Natur aus beeinträchtigt wird. Unter den Beispielen:

  • Gicht ist eine Art von Arthritis, die häufig das erste Großzehengrundgelenk (die Großzehe) betrifft, aber auch Entzündungen und Schmerzen im Subtalargelenk verursachen kann.
  • Diejuvenile idiopathische Arthritis ist eine Art pädiatrische Arthritis ohne bekannte Ursache, bei der das subtalare Gelenk oft als erstes betroffen ist.
  • Osteoarthritis ist die Verschleißform der Arthritis, die häufig durch eine vorangegangene Gelenksverletzung, z.B. eine Fraktur, verursacht wird.
  • Dierheumatoide Arthritis ist die autoimmune Form der Arthritis, bei der das körpereigene Immunsystem in erster Linie das Gelenkgewebe angreift. Das Sprunggelenk und der Fuß sind häufig betroffen.

Nicht-kapsuläre Erkrankungen sind solche, bei denen das subtalare Gelenk indirekt oder kollateral aufgrund von Defekten oder Verletzungen des Fußes oder Sprunggelenks betroffen ist. Unter den Beispielen:

    • Bei dersubtalaren Instabilität handelt es sich um eine laterale Schwäche, bei der das Sprunggelenk plötzlich „nachgeben“ kann. Dies kann zum Umknicken des Sprunggelenks oder zu einer chronischen Entzündung durch extremen Druck auf das Seitenband führen.
    • Eine subtalare Dislokation, oft als „Basketballfuss“ bezeichnet, tritt typischerweise dann auf, wenn Sie hart auf der Innen- oder Aussenseite des Fusses landen.
    • Pes planus, auch als „Plattfuß“ bezeichnet, ist ein kollabiertes Fußgewölbe. Er entwickelt sich gewöhnlich in der Kindheit aufgrund einer Überpronation und kann manchmal extreme Schmerzen verursachen, wenn der Fuß nicht strukturell gestützt wird.
    • Pes cavus, auch als hoher Rist bezeichnet, ist ein übertriebenes Fußgewölbe, das häufig durch eine neurologische Störung verursacht wird, die seine Struktur verändert. Dies kann zu einer starken Bewegungseinschränkung, Schmerzen und Behinderung führen.
    • Polyarthropathie ist eine Erkrankung, bei der Schmerzen und Entzündungen in mehreren Gelenken auftreten. Während Arthritis eine häufige Ursache ist, kann sie sekundär zu Erkrankungen wie einer Kollagen-Gefässerkrankung (z.B. Lupus oder Sklerodermie), einer regionalen Infektion und der Lyme-Borreliose führen.
    • DieTarsalkoalition ist eine Verschmelzung der Knochen im Rückfuß. Sie ist durch einen begrenzten Bewegungsumfang, Schmerzen und einen starren, flachen Fuß gekennzeichnet. Sie kann während der fetalen Entwicklung auftreten, wenn sich die Knochen des Fußes nicht differenzieren, kann aber auch durch Arthritis, eine Infektion oder eine schwere Verletzung der Ferse verursacht werden.
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    Diagnose und Behandlung

    Verletzungen oder Erkrankungen des Sprunggelenks und des Fußes können von einem Podologen (Fußarzt) oder einem Orthopäden (Knochen-, Gelenk- und Muskelspezialist) diagnostiziert und behandelt werden.

    Die Diagnose umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung, eine Überprüfung Ihrer Krankengeschichte und bildgebende Untersuchungen, wie z.B. Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). In einigen Fällen können mehrere bildgebende Untersuchungen erforderlich sein, um versteckte Frakturen (so genannte okkulte Frakturen) aufzudecken, die häufig im Fersenbereich übersehen werden.

    Blutuntersuchungen können angeordnet werden, um Entzündungsmarker zu messen, die auf eine Infektion hindeuten, oder um nach Antikörpern zu suchen, die mit rheumatoider Arthritis, Lupus oder anderen Autoimmunerkrankungen assoziiert sind. Bei Verdacht auf eine spezifische Infektion kann eine Bakterienkultur oder ein antikörperbasierter viraler Bluttest durchgeführt werden.

    Tests können auch verwendet werden, um subtalare Gelenkerkrankungen von anderen Erkrankungen zu unterscheiden, die Schmerzen oder Entzündungen im Knöchel- und Fersenbereich verursachen. Dazu gehören:

    • Bursitis: Entzündung der Polstertaschen zwischen den Gelenken (Schleimbeutel genannt), die häufig mit Kapselerkrankungen einhergeht
    • Lumbale Radikulopathie: eingeklemmter Nerv im unteren Rücken, der Gesäss- oder Beinschmerzen auslöst
    • Posteriore Tibiasehnenentzündung: Entzündung der Sehne um den Innenknöchel, die Schmerzen im Innenfuß und in der Ferse verursacht
    • Primäre oder sekundäre Knochenkrebsarten: manifestieren sich oft mit Gelenk- und Knochenschmerzen
    • Tarsaltunnelsyndrom: eingeklemmter Nerv im Innenknöchel, der Fersenschmerzen auslösen kann

    Die Behandlung kann je nach der diagnostizierten Erkrankung und der zugrunde liegenden Ursache variieren. Subtalare Instabilität wird häufig mit korrigierenden Orthesen und rezeptfreien entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Arthritis kann mit oralen oder injizierten entzündungshemmenden Medikamenten (einschließlich Kortikosteroiden) behandelt werden, während rheumatische Ursachen von immunsuppressiven Therapien profitieren können.

    Zur Behandlung einer akuten Verletzung werden häufig Ruhigstellung und Eisanwendungen eingesetzt. Bei schwereren Verletzungen oder Missbildungen kann eine arthroskopische oder offene Operation erforderlich sein.

    Artikel-Quellen (einige auf Englisch)

    1. Chaitow L, DeLany J. Klinische Anwendung neuromuskulärer Techniken. Band 2; 2011.
    2. Nationales Institut für Gesundheit. Gicht.
    3. Arthritis-Stiftung. Osteoarthritis.
    4. Magister Arthrose. Pes Planus. StatPearls [Internet]. 2019.
    5. Amerikanische Akademie der orthopädischen Chirurgen. Schleimbeutelentzündung.

    Zusätzliche Lektüre

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